Persönliche Buchbeurteilungen

Verfasst von Dorit Köhler

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Charlotte Link: Das Haus der Schwestern

Marlo Morgan: Der Traumfänger

Donna W. Cross: Die Päpstin

Lucia St. Clair Robson: Die mit dem Wind reitet

Arthur Golden: Die Geisha

Christian Jacq: Der schwarze Pharao

Kai Meyer: Die Alchimistin

Steven King: Das Mädchen

Anna Seghers: Das siebte Kreuz

Milan Kundera: Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins

Naomi M. Stokes: Die Zedernsängerin

Anonymus: Mit aller Macht (Primary Colors)

T.J. Armstrong: Die Bruderschaft

Susan Power: Die Grastänzerin

Colin Falconer: Die Aztekin

Noah Gordon: Der Medikus

Noah Gordon: Der Schamane

Winston Groom: Forrest Gump & Co.

Joanne K. Rowling: Harry Potter Und der Stein der Weisen Band 1

Joanne K. Rowling: Harry Potter Und die Kammer des Schreckens Band 2

Joanne K. Rowling: Harry Potter Und der Gefangene von Askaban Band 3

Joanne K. Rowling: Harry Potter Und der Feuerkelch Band 4

Joanne K. Rowling: Harry Potter Band 5

Andreas Eschbach: Das Jesus Video

Nicole Mones: Die Jadefrau

Philip Pullman: Der goldene Kompass

Kate Thompson: Switcher

Philippa Gregory: Die weise Frau

Minette Walters: Im Eishaus

J.R.R. Tolkien: Der Herr der Ringe Die Gefährten Band 1

Jean-Louis Fetjaine: Vor der Elfendämmerung

Naomi M. Stokes: Die Maskentänzerin

V.S. Naipaul: An der Biegung des großen Flusses

Peter Hoeg: Die Frau und der Affe

Isabel Allende: Der verwunschene Palast

Magaret George: Heinrich VIII. Mein Leben

Evita Wolff: Im Schatten des Pferdemondes

Philip Pullman: Das magische Messer

Ken Follett: Die Brücken der Freiheit

Ken Follett: Die Pfeiler der Macht

Barbara Günther-Haug: Sybille Fugger

Wolfgang Hohlbein: Flut

Patrice Leavold: Im Schatten der Lilie

 

Charlotte Link

Das Haus der Schwestern

Ein interessantes Buch, das ein bisschen an die Tradition alter Kriminalromane anknüpft. Viel schön erzählte Geschichte und Familiensaga gespickt mit einem Mord und etwas Spannung. Warum nicht. Der etwas andere Roman spielt in der Gegenwart und man kann sich herrlich in die Geschichte fallen lassen. Ein Paar in der Beziehungskrise verbringt den letzten Versuch etwas zu retten eingeschneit in einem englischen Cottage. Dort findet SIE ein altes Tagebuch und so beginnt die Saga...

Marlo Morgan

Der Traumfänger

Ein Buch wie eine Bibel. Sehr geschickt verpackt die Autorin ihre Botschaft, indem sie uns in die Lebensweise der Aborigines einführt. So zeigt sie uns gleichzeitig, wie "Sinn"-Los unsere Existenz ist, wenn wir nicht zu uns selber finden. Sie regt mit ihrem "kleinen" Buch zum nachdenken an und ich werde es bestimmt ein zweites Mal lesen. Egal ob man ihr glaubt, dass sie all das erlebt hat, ihr Buch ist ein Wegweiser und ich denke, so will sie auch verstanden werden.

Donna W. Cross

Die Päpstin

Dieser Roman ist eine schöne Lektüre um Einblick in die Situation der Frauen um 800 bis 900 n. Chr. zu erhalten. Johanna, eine gebbürtige Ingelheimerin, findet Zugang zur intellektuellen Welt durch ihre überdurchschnittlichen Fähigkeiten und einen unstillbaren Wissensdrang. Um nicht in die typische Frauenrolle gedrängt zu werden und weiterhin ihre Gedankenfreiheit zum Ausdruck bringen zu können, schlüpft sie in die Rolle ihres Bruders Johannes. Wer wissen will, wie viel von diesem Buch authentisch ist, - und das ist leider nicht sehr viel - sollte vorab die "Anmerkungen der Verfasserin" S.556 ff lesen. Der Titel täuscht ein bisschen. Päpstin ist Johanna nur auf den letzten hundert Seiten. Ein abwechslungsreiches Buch, dass das Lesen lohnt, wenn man sich mit dem Thema beschäftigen möchte.

 

Lucia St. Clair Robson

Die mit dem Wind reitet

Wer über Indianer alles wissen möchte und genug Geduld für einen echten Wälzer hat, der ist mit diesem Buch wirklich gut bedient. Für mich war keine Seite langweilig und es gab keine langatmigen Beschreibungen, die die Geduld des Lesers auf eine harte Probe stellen. Zu allem Überfluss ist das Buch auch noch zu großen Teilen biographisch, was der ganzen Geschichte noch authentischer macht. Ein echtes Vergnügen (nichts für Querleser). Der Leser hat die Möglichkeit, das Leben eines Indianerstammes von verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten und sich eine eigene Meinung zu bilden.

Arthur Golden

Die Geisha

Nur was für absolute Fans. Ein echter Durchhalter. Man lernt eine Menge über japanische Denkweise, Tradition und Kultur. Aber das Buch erinnert an eingeschlafene Füße. Keine Spannung, keine Farbe, eben ganz so wie das Gemüt der Japaner.

Christian Jacq

Der schwarze Pharao

Eher ein Buch für Querleser. Wer Genuss an schönen Worten hat ist hier falsch. Inhaltlich gut für einen Film geeignet und mit seinem historischen Hintergrund sicher auch ganz interessant als Einstieg in die ägyptische Geschichte, Kultur und Lebensweise z. Zt. der Pharaonen. Sicher aber keine Lobeshymne wert.

Kai Meyer

Die Alchimistin

Dies ist ein Buch der Phantasie. Was ist eigentlich Alchimie ,und welches Ziel verfolgen Alchimisten?, sind Fragen, die sich nach der Lektüre dieses Buches nicht mehr stellen Mit viel Abwechslung und interessanten Charakteren, aber leider stellenweise sehr unrealistischen Szenen bis hin zum besten deutschen Kitsch, ist es aber trotzdem ein unterhaltsames und lesenswertes Werk. Ein bisschen wie "Indiana Jones", nur dass er diesmal von Rosamunde Pilcher geschrieben wurde. Kann man sich das vorstellen?

Steven King

Das Mädchen

Die Geschichte an sich ist nicht neu, aber sehr fesselnd geschrieben. Man sieht beim Lesen den Film vor sich ablaufen. Schöne Bilder, die mitfiebern und ekeln lassen. Der Schlussakkord ist dann nur noch wie ein Knoten der platzt. Und damit der Leser mit seinen Empfindungen und Eindrücken nicht zu hilflos und einsam im Wald zurückgelassen wird, gibt Steven King ihm ein gutes Stück Moral/Gott mit auf den Weg, ohne zu beschönigen. Das ist was für kalte Herbsttage, an denen man froh ist nicht vor die Tür gegangen zu sein.

Anna Seghers

Das siebte Kreuz

Ein unbedingtes muss, wenn man ein literarisches Werk über ein KZ in Deutschland und die Menschen in seinem Umfeld im 2.Weltkrieg lesen will. Ungeschminkt, deutsch und mit viel Feingefühl geschrieben. Ich muss aber leider sagen, dass das Buch einen Unterhaltungsfaktor von Null hat. Da "Das siebte Kreuz" aber von seiner Art her nur so authentisch wirkt, ist wahrscheinlich sogar diese Schreibweise ein legitimes Stielmittel.

Milan Kundera

Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins

Ein tolles Buch! Selbst wenn man die Verfilmung gesehen hat, lohnt sich das Lesen. Es hat Tiefe und geht an die Wurzeln des Menschlichen Seins. Man fühlt sich nicht mehr so allein in der Absurdität des Alltäglichen. Unterhaltsam geschrieben hat man es schnell verschlungen.

Naomi M. Stokes

Die Zedernsängerin

Ein mystischer Roman, der zwischen Erzählung und Krimi wandelt. Diese Gradwanderung vollführt er mit Bravour und ist dabei nicht nur unterhaltsam, sondern auch in besonderer Weise feinfühlig mit nord-amerikanischer Indianer-Historie. Abwechslungsreich geschrieben, ist man im nu Teil der Handlung. Ein farbenfroher Roman der es an Herzklopfen nicht fehlen lässt. Im Mittelpunkt der Handlung stehen Menschen unserer Zeit, die auf ganz unterschiedliche Weise indianischen Kultur erleben und nach ihren Wurzeln suchen.

Anonymus

Mit aller Macht (Primary Colors)

Der Wohl unglaublichste Blick hinter die Kulissen amerikanischen Wahlkampfes. Sicher stellenweise langatmig, gibt diese Buch aber tiefe Einblicke in strategische Schachzüge, sowie Manipulationen aller Art, bis hin zum Selbstbetrug. Es handelt von Besessenen, Inspirierten und Überzeugten. Ein Paradebeispiel für menschliches und unmenschliches soweit das Auge reicht. Nichts für Leute, die dieses Thema: "Politischer Wahlkampf" sowieso schon öde finden.

T.J. Armstrong

Die Bruderschaft

Dieses Buch macht neugierig. Eine nette Geschichte nett erzählt, aber in vielen Bereichen nur ganz zart angerissen. Man könnte fast meinen, der Autor hat Angst die Bruderschaften dieser Welt würden ihn lynchen, wenn er mehr erzählen würde. Oder er kaschiert so nur sehr geschickt, dass er nicht mehr weiß. Auf jeden Fall lesenswert, wenn man einen leichten und unverbind-lichen Einstieg in die Geschichte der Templer und Kreuzritter sucht.

Susan Power

Die Grastänzerin

Ein interessanter Roman, der von der Erzählform seines gleichen sucht. Mit einzelnen Geschichten, die durch die Zeit springen, ergibt sich bei fortschreitendem Lesen ein Bild über das Schicksal eines Indianerstammes und seiner Bewohner. Nur im ganzen versteht man die tieferen Zusammenhänge. Kein Buch zum aus der Hand legen und in zwei Wochen weiterlesen, sondern in einem Fluss einfach brillant. Durchhalten lohnt sich. Auch wenn man am Anfang nicht leicht warm wird, das kommt schon.

Colin Falconer

Die Aztekin

Dieser Roman ist eine schöne Lektüre um Einblick in die Zeit der Eroberer und Entdecker Mittelamerikas zu bekommen. Die Art der Erzählung macht es möglich die abwechslungsreiche Handlung von den verschiedenen Standpunkten aus zu betrachten. So sehen die Ereignisse aus Sicht der "primitiven" Eingeborenen, der Kirche, der Feldherren und der hochkultivierten Mexika ganz unterschiedlich und vielschichtig aus. Eine Erzählung mit ziemlich kalkulierbarem Ausgang, denn der Lauf der Geschichte ist ja fast jedem bekannt.

Noah Gordon

Der Medikus

Dieses Buch eröffnet unbekannte Welten. Es spiegelt die medizinische Ausbildung und Versorgung zu einer Zeit wieder, als Heilung Teufelswerk und Hexenkunst waren. Auch die jüdische Kultur und die Sitten und Gebräuche eines fernen Orients werden in diesem Buch glaubwürdig wiedergegeben. Eine gute Lektüre, um den eigene Horizont zu erweitern, aber nicht ganz einfach und Streckenweise langatmig.

Noah Gordon

Der Schamane

Ein interessantes Buch, dass unterhaltsam geschrieben ist. Es beschreibt die Schwierigkeiten, der ersten Siedler in Nordamerika. Mit dem persönlichen Schicksal eines jungen Arztes erlebt der Leser diese Welt auf eine recht abenteuerliche Art. Unterhaltsamer geschrieben als "Der Medikus" ist dieses Buch auch schön als erster Zugang zur indianischen Kultur, durch die Freundschaft des Arztes zu einer Schamanin. Absolut empfehlenswert und literarisch anspruchsvoll.

Winston Groom

Forrest Gump & Co.

Der Nachfolger zur schönen verfilmten Erzählung um einen etwas "anderen" Menschen. Wer den Film kennt, fühlt sich in dem Buch gleich zu Hause. Selbst für "Neueinsteiger" ist es so unterhaltsam geschrieben, dass einem die Seiten nur so durch die Finger gleiten. Eine sehr nette Lektüre zum Entspannen und aus Spaß an der Freude - sicher nicht ohne Tiefe (für diejenigen, die auch zwischen den Zeilen lesen).

Joanne K. Rowling

Harry Potter Und der Stein der Weisen Band 1

Harry Potter ist Harry Potter und deshalb schon einmal gleich gar nicht zu kritisieren. Na, so einfach ist es nun doch wieder nicht. Wer Kinder hat wird begeistert sein, weil es ein wunderschönes Buch zum Vorlesen für die ganze Familie ist und man freut sich selber darauf zu erfahren, wie es weiter geht. Es gibt eine Zeit für Winnie Pu und seine Freunde (am besten im Alter von 4 bis 7 Jahre) und es gibt eine Zeit für Harry (am besten so im Alter von 8 Jahren bis...) und beide Male haben auch die Erwachsenen ihren Spaß. Denn es gibt natürlich die Geschichte hinter der Geschichte, wenn man sie sehen will. Sehr unterhaltsam geschrieben ist sie für Kinder aber erst zum Selberlesen ab frühestens 12 Jahren geeignet. Hauptsächlich wegen der schwierigen Eigennamen, die naturgemäß englisch sind. Zur Geschichte selbst ist zu sagen, dass es einem Phantasieroman sehr nah kommt und dabei ganz typische Elemente aufweist. Einziges "Manko", wenn man es so nennen will, an dem Buch ist vielleicht, dass es in der Hauptsache von Kindern handelt. Es fehlt aber bestimmt nicht an Spannung. Ganz objektiv bin ich aber in diesem Fall nicht, weil ich noch drei begeisterte Zuhörer hatte.

Joanne K. Rowling

Harry Potter Und die Kammer des Schreckens Band 2

Wie gut, dass wir erst mit Harry Potter angefangen haben, als die ersten vier Bände erschienen waren ("Diese Harry-Hysterie machen wir nicht mit!"; und am Ende wurden wir doch weichgekocht). So konnten wir unseren Harry-Hunger gleich stillen, in dem wir den nächsten Band anfingen. Natürlich musste J.K. Rowling in ihrem zweiten Buch eine Art "Einleitung" bringen, damit auch diejenigen einen Einstieg hatten, die den ersten Teil nicht kannten. Das ist der Abschnitt, durch den man in allen Bänder irgendwie durch muss, genauso wie durch die Erklärungen für die Quidditch-Regeln. Diesem Buch fehlt es genauso wenig an Spannung wie dem ersten und es ist erstaunlich, was der Autorin immer wieder für neue Ideen einfallen um für Abwechslung und Unterhaltung zu sorgen. Eine Inhaltsangabe zu den Büchern wäre zu aufwendig und würde zudem dem Leser die Spannung nehmen. Also viel Spaß beim lesen.

Joanne K. Rowling

Harry Potter Und der Gefangene von Askaban Band 3

Und wie jedes Mal ist dieses Buch wieder eine Spur dicker, als der erste Band. Von den schon erschienen vier Bänden ist dieses das dunkelste. Es ist wieder gut und spannend geschrieben und zieht seinen Leser in den Bann. Die Dementoren mit ihrer unausweichlichen Aufgabe sind ein Schlüssel in diesem tiefgründigen und hintersinnigen Buch. Man kommt dabei ins grübeln. Aber es fehlt natürlich nicht an Licht und Heiterkeit, denn nur wo Licht ist, ist auch Schatten.

Joanne K. Rowling

Harry Potter Und der Feuerkelch Band 4

Wow, 767 Seiten voll mit Lesespaß. Unglaublich aber wahr. Da knistert es wieder vor Spannung und die Charaktere entfalten ihre volle Größe. Nur ganz selten hat man den Eindruck, dass es langatmig ist. Aber wahrscheinlich braucht auch der Leser mal eine kleine Verschnaufpause bis zum nächsten Spannungsmoment. Phantasie vom Feinsten! Ich glaub', jetzt bin ich doch ein Fan - wann kommt endlich der nächste Band?

Joanne K. Rowling

Harry Potter Band 5

noch nicht erschienen.

Andreas Eschbach

Das Jesus Video

Nicht umsonst der beste Roman des Jahres 1998. Sicher aber auch ein Buch mit Science-Fiction-Touch und wer grundsätzlich mit diesem Bereich nichts anfangen kann, wird auch mit diesem Buch nicht glücklich. Gerade gegen Ende nimmt sich der Autor die Freiheit, die bis dahin recht nachvollziehbaren Ereignisse, mit Szenen anzureichern die ins Reich der Fabeln und Phantasie gehören. Schade eigentlich. Er hätte aufhören sollen, als es am schönsten war (spätestens bei Kapitel 43) und den Rest - wenn es denn noch einen gab - der Phantasie des Lesers überlassen sollen. Trotzdem ein absolut lesenswertes Buch. Gut geschrieben und interessant durchdacht. Ein absoluter Lesespaß.

Nicole Mones

Die Jadefrau

Nur selten hat ein Buch so nachhaltig in mir weiterge-schwungen. Das mag zum einen daran liegen, dass mir China bis dato ziemlich fremd war, aber auch und vor allem an der Art wie hier historische und kulturelles geschickt in eine kleine, leichte und etwas oberflächlich wirkende Ge-schichte verpackt wurde. Bravo! Dieses Buch ist lesenswert. Eine Frau ohne echte Wurzeln in einem Land mit nichts als Wurzeln. Viel Freude beim Lesen.

Philip Pullman

Der goldene Kompass

Ein Buch für Jugendliche und Erwachsene. Aber Vorsicht, der so kindlich wirkende Rahmen verbirgt eine an-spruchsvolle und nicht ganz leichte Kost. Kinder unter 14 Jahren sollte man diese Bücher (es ist eine Trilogie) lieber vorlesen, denn es besteht oft Erklärungsbedarf. Diese Buch gehört auch ins Fantasie Genre, aber es passt nicht in die Tolkien-Ecke und auch ein Harry Potter wäre nicht vergleichbar. Echt neu und echt anders. Für Fans geeignet, ansonsten kein unbedingtes Muss.

Kate Thompson

Switcher

Du bist mehr als du weisst

Nett, unterhaltsam und kurzweilig. Als Übergangslösung bis zum nächsten erscheinen eines Harry Potters sicher geeignet (deshalb sicher auch als Buchempfehlung in einem der Potter-Bände). Aber es ist nicht so spannend und auch lange nicht anspruchsvoll geschrieben. Der Versuch politisch und moralisch zu sein, wirkt eben wirklich nur, wie ein Versuch.

Philippa Gregory

Die weise Frau

Der Buchrücken verspricht anderes, als das Buch nachher preis gibt. Von Heinrich VIII ist nicht viel zu spüren und das Buch gleitet immer haarscharf an der Kante zu absolutem Kitsch mit seinem mittelalterlichen Voo-doo. Trotz allem hat mir das Buch doch besser gefallen, als so manche trockene Abhandlung. Na, ich denke, dieses Buch ist wirklich Geschmacks-sache und darüber kann man bekanntlich nicht streiten.

Minette Walters

Im Eishaus

Wau!Also ich lese keine Krimis! Die sind mir ja viel zu profan und alles ist immer so konstruiert. Schrecklich! Aber diese Buch, zum Welttag des Buches als Paperback günstig raus gebracht, hat mir richtig Spaß gemacht. Ich fürchte das war nicht mein letzter Walters. Kurzweil ist bei diesem Buch garantiert. Also viel Vergnügen beim Lesen.

J.R.R. Tolkien

Der Herr der Ringe Die Gefährten Band 1

Ein besonderes Buch. Sicher oft nachgeahmt, aber in der Art einzigartig. Die Beschreibungen sind ausdrucksstark und sehr bildlich, aber auch zu Weilen sehr langatmig. Für den Fernsehsurfer von heute bedeutet das: Ein gewisses Maß an Ausdauer mitbringen! Ansonsten ist der Bericht über ein ungewöhnliches Land mit ungewöhnlichen Wesen (eben Fantasie) schöne Verpackung, für das, was uns überall begegnen kann und was von Generation zu Generation immer wieder neu entdeckt und erfahren werden muss: Geschichte.

Jean-Louis Fetjaine

Vor der Elfendämmerung

Dieses Buch ist sicher ein guter "Ersatz" für den Herrn der Ringe. Tiefgründig und mit viel liebe zum Detail, wird dem Leser eine ganz eigene Welt eröffnet, die ihn sicher schnell in den Bann zieht. Vorraussetzung ist allerdings, dass man Fantasieromanen gegenüber aufgeschlossen ist. Dann erkennt man bald, wie der Autor unter dem Deckmäntelchen eines "Märchens" die Politik und ihre Handlanger, sowie die damit verbundenen Schicksaale auf herrlich verspielte Art direkt unter unsere Haut schickt, so dass wir das Buch mit einem weinenden und einem lachenden Auge aus der Hand legen. Der Franzose würde sagen: "C'est la vie!"

Naomi M. Stokes

Die Maskentänzerin

Ein schönes unterhaltsam geschriebenes Buch. Nach dem Roman "Die Zedernsängerin" sicher keine leichte Sache, ein vergleichbar emotional tiefes Buch zu schreiben. Deshalb wundert es auch nicht, dass es der Geschichte ein wenig an der spirituellen Dynamik fehlt und man leicht den Eindruck von Klischeehaftem hat. Vieles verläuft zu selbstverständlich. Trotz allem ein netter Zeitvertreib.

V.S. Naipaul

An der Biegung des großen Flusses

Ein ganz gewöhnlicher Mensch, den wir da auf einem Teil seines Lebens begleiten, möchte man meinen. Aber die Art, wie wir seine Welt durch seine Augen sehen, lässt uns anders sehen. Wir behalten zunächst die Distanz eines Zivilisierten und betrachten sein handeln mit einer gewissen Arroganz, doch mit der Zeit versteht man seinen Weg immer besser, fühlt sich selber mitten in Afrika. Sieht hört, fühlt, was er tut. Am Ende ist es wie so oft - doch alles Schicksaal. Und die merk-würdigen Beziehungen und Ereignisse nur eine zufällige Kette, die uns wie ein Fluss mit sich reißt, auf ihrem Weg. Einfach und doch brillant. Es ist schwer zu erklären, was dieses Buch aus macht, aber es ist definitiv eine Kunst so zu schreiben, dass der Leser gefesselt ist, ohne zu Wissen warum.

Peter Hoeg

Die Frau und der Affe

Was ein Buch?! Nicht wirklich aufregend und doch unterhaltsam anders. Tja, was erwartet man bei so einem Titel und was bekommt man dafür geboten? Sicher nichts gewöhnliches. Leicht und locker verpacktes tragisch komisch "Menschliches". Mit viel Tiefsinn und wie ein Schachspieler dem Leser immer 5 Schritte voraus fesselt der Inhalt des Buches auf eine ganz sonderbare Art. Am Ende bleibt der Leser mit einer gewissen Ratlosigkeit alleingelassen: War es nun Kitsch oder ... Ach, wie affig! Lesenswert!

Isabel Allende

Der verwunschene Palast

Dieses Büchlein enthält sieben unterhaltsame kurze Geschichten als Auszug aus dem Buch "Die Geschichten der Eva Luna". Wer gerne einmal etwas liest, dass mit Worten wie mit Farben gemalte ist und sich damit verwöhnen will, wie mit einer ganz besonderen Praline, der sollte ruhig einmal zugreifen. Ansonsten empfiehlt sich wohl eher das ursprüngliche Buch.

Magaret George

Heinrich VIII. Mein Leben

Wer wirklich auf unterhaltsame Weise alles über Heinrich VIII. wissen will, sollte dieses Buch lesen. Es gibt nicht eine langweilige Stelle und das soll was heißen, bei einem Schmöker von über 1300 Seiten. Geschickt verpackt und aus dem Blickwinkel des Königs selber geschrieben, ist es immer wieder eine Herausforderung an die eigene Objektivität. Man muss sich am Ende wohl eingestehen, dass keine Historie jemals objektiv war, und dass es vermessen wäre es von diesem facettenreichen und sehr informativen Buch zu erwarten. Margaret Georges 15 jährige Recherchen haben sich wirklich gelohnt. Wer sooo viel von einem Thema aushält sollte es unbedingt lesen.

Evita Wolff

Im Schatten des Pferdemondes

Man muss schon ein echter Pferdenarr sein, um sich an diesem Buch zu erfreuen. Ein bisschen wie der "Pferdeflüsterer", nur mit noch mehr Schwerpunkt auf den Pferden. Entweder kauft man sich anschließend ein Pferd oder -wer sich das nicht leisten kann- man macht einen Spaziergang zur nächst gelegenen Koppel. Nach diesem Buch sieht der Leser diese faszinierenden Tiere einfach ein bisschen mit anderen Augen. Wer die geduld hat und durchhält - bitte!

Philip Pullman

Das magische Messer

Ganz schön harter Tobak! Spannend und fesselnd, aber für meinen 9-jährigen Sohn doch stellenweise echt heftig. Denn hier wird nicht geschönt und manche Beschreibung geht schon unter die Haut. Jetzt ist er 10 Jahre und besteht darauf, dass wir auch noch den dritten Teil der Trilogie lesen. Klar! - Wir wollen ja wissen, ob das Gute siegt.

Ken Follett

Die Brücken der Freiheit

Endlich einmal wieder ein Buch, dass sich leicht und schön liest. Kein Satz, keine Seite ist langweilig. Eine Südstaaten Geschichte, die in England ihren Anfang hat. Es beschleicht einen manchmal das Gefühl, dass man das ganze schon mal im Film gesehen hat. Aber das macht gar nichts, denn so unterhaltsam, wie die Story geschrieben ist, liest man es gern. . Ein gut gemischter Cocktail aus bekannten Szenen neu und genial verknüpft. Nicht einmal das Ende ist wirklich ganz unerwartet.

Ken Follett

Die Pfeiler der Macht

Ein Autor mit Unterhaltungs- garantie. Ein interessantes und spannendes Buch. Beinahe schon ein Krimi. Und wenn man sich auch die ganze Zeit über wünscht, dass das Böse nicht immer siegen möge - so ist das Leben nun einmal nicht. Nur gut das am Ende doch alles seinen Weg findet... irgendwie. Wieder einmal ein fesselnder Beweis dafür, dass es doch noch gute Schriftsteller gibt.

Barbara Günther-Haug

Sybille Fugger

Die Frau Jakobs des Reichen

Nett, aber doch recht oberflächlich. Sagen wir so: Der Autorin fehlte in ihrer Vita noch ein kleines Büchlein. Nun - sie hat es geschrieben. Es tut nicht weh, aber es sorgt auch nicht für tiefschürfende neue Erkenntnisse oder einfach das Gefühl ein schönes Buch gelesen zu haben. Nur lesenswert, wenn man nicht besseres zu tun hat.

Wolfgang Hohlbein

Flut

Ein vom Konzept her schönes Buch. Das Thema und seine Umsetzung sind wirklich gelungen. Sprachlich finde ich es etwas "arm". Zu oft werden immer wieder die selben Redewendungen und Emotions-beschreibungen benutzt. Das nimmt dem Buch die Dynamik, die es auf Grund seiner Handlung ohne Probleme bietet. Es handelt sich um einen Phantasie- Roman, ähnlich wie das "Jesus-Video", so dass man nicht fürchten muss auf Gnome und Trolle zu stoßen. Gut verpackt kann einen dieses Buch durchaus reizen. Vielleicht hätte ich mir ein etwas anderes Ende gewünscht, aber ...

Patrice Leavold

Im Schatten der Lilie

Historischer Roman von Eleonore von Aquitanien

Ein absolut lesenswertes Buch. Es erinnert in seinem Aufbau an antike Dramen und ist in großen Zügen eine tragische Liebesgeschichte. Der geschichtliche Hintergrund kommt dabei aber nicht zu kurz. Der Autor macht es möglich, dass man erkennt, wie diese Geschehnisse auf Menschen der damaligen Zeit gewirkt haben müssen. Aber Achtung! - Es ist ein Liebesroman. Viel Spaß!

Fortsetzung folgt...

 

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Copyright © 2004 by Dorit Köhler.